Finanzierungsarten

Teure Technik muss richtig finanziert sein. Dafür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Grundsätzlich wird zwischen eigenem Kapital und Fremdkapital zur Finanzierung unterschieden.

Grundbegriffe:

  • Zinsen
  • Tilgung
  • Kapitaldienst
  • Darlehen

Finanzierung im engeren Sinn:

  • Tilgungsdarlehen
  • Annuitätendarlehen
  • Endfälliges Darlehen
  • Leasing
  • Miete


Finanzierung im engeren Sinn


Tilgungsdarlehen

Tilgungsdarlehen zeichnen sich durch konstante Tilgungsraten aus. Diese verändern sich über die Laufzeit hinweg nicht. Die Zinskosten werden gemäß dem Schuldenabbau über die Laufzeit gesehen immer geringer. Der Kapitaldienst wird dadurch von Jahr zu Jahr kleiner.

Die Tilgungsraten ergeben sich beim Abzahlungsdarlehen aus dem aufgenommenen Kreditbetrag dividiert durch die Anzahl der Tilgungen (Laufzeit). Die Höhe der Zinsen errechnet sich aus der noch zu zahlenden Restsumme des Darlehens (Valuta).

 

Beispiel:

Kauf eines 18t Kippers

  • Anschaffungspreis: 20.000€
  • Finanzierung mit 100% Fremdkapital
  • Laufzeit: 5 Jahre
  • Zinssatz: 2%

(Quelle: R. Schlauderer, HSWT)


Annuitätendarlehen

Der Kapitaldienst bleibt beim Annuitätendarlehen über die Laufzeit konstant. Mit zunehmender Laufzeit nimmt dabei der Anteil der Tilgung (absolut und relativ) zu.

Die jährliche Tilgung ergibt sich aus der Differenz zwischen Kapitaldienst und dem Zins. Der Kapitaldienst wird mithilfe eines gleichbleibenden Faktors errechnet. Dieser sog. Annuitätenfaktor teilt den gesamten zu leisteten Kapitaldienst auf die jeweiligen Jahre der Finanzierung auf. Die Höhe der Zinsen errechnet sich wie beim Tilgungsdarlehen aus der noch zu zahlenden Restsumme des Darlehens (Valuta).

Berechnung des Annuitätenfaktors:

Beispiel:

Kauf eines 18t Kippers

  • Anschaffungspreis: 20.000€
  • Finanzierung mit 100% Fremdkapital
  • Laufzeit: 5 Jahre
  • Zinssatz: 2% = 0,02

(Quelle: R. Schlauderer, HSWT)


Endfälliges Darlehen

Das endfällige Darlehen hat eine einmalige Tilgung am Ende der Laufzeit. Zinszahlungen fallen i.d.R. konstant über den Finanzierungszeitraum an.

Endfällige Darlehen sollten nur bei sicherer Zahlungsfähigkeit am Ende der Laufzeit gewählt werden.

Beispiel:

Kauf eines 18t Kippers

  • Anschaffungspreis: 20.000€
  • Finanzierung mit 100% Fremdkapital
  • Laufzeit: 5 Jahre
  • Zins: 2%

(Quelle: R. Schlauderer, HSWT)


Leasing

Der Leasing-Geber übergibt gegen ein in Raten gezahltes Entgelt (Leasing-Rate) einen Gebrauchsgegenstand (Schlepper, etc.) dem Leasing-Nehmer. Der Leasinggegenstand bleibt im Eigentum des Leasing-Gebers. Als Leasing-Geber treten vorwiegend Hersteller, Banken und freie Leasingunternehmen auf. Je nach Vertragsgestaltung übernimmt der Leasing-Nehmer verschiedene Kostenbeträge:

  • Wartungs- und Reparaturkosten
  • Versicherung
  • Betriebsstoffe
  • Leasingrate
  • Sonstige Gebühren, etc.

Nach Ablauf des Leasing-Vertrages geht der Gegenstand wieder an den Leasing-Geber zurück oder der Leasing-Nehmer übernimmt das Objekt zu einem vorher festgelegten Entgelt (Restwert). Je höher der Restwert bei Beginn des Leasingzeitraums veranschlag wird, desto niedriger fällt die Leasingrate aus. Dabei kann sowohl Neu- als auch Gebrauchstechnik verleast werden. Die Vertragslaufzeit variiert je nach Leasinggegenstand und Auslastung.

Die Kosten setzen sich aus einer Anzahlung bei Beginn des Leasings, den monatlichen Leasingraten und ggf. einer Schlussrate zusammen.

Je nach Mehr- oder Minderauslastung des gewählten Leasingobjekts können Zuschlagzahlungen entstehen.


Miete

Bei der Miete überlässt der Vermieter dem Mieter ein Objekt zur Nutzung zu einem festgesetzten Verrechnungssatz. Der Mietvertrag kann mündlich und schriftlich erfolgen. I.d.R. trägt der Mieter mit dem Verrechnungssatz alle anfallenden Kosten. Bei Schleppern oder selbstfahrender Technik können noch zusätzlich Kosten für Betriebsstoffe hinzukommen.

Durch Vermietung kann die Auslastung der eigenen Maschine erhöht werden und die festen Kosten besser verteilt werden. Zusätzlich erwirtschaftet der Betrieb einen Zuverdienst. Gerade in Arbeitsspitzen stellt die Nutzung von Miettechnik eine günstige Alternative zum Technikkauf da. Nachteilig wirkt sich oft die Verfügbarkeit der Miettechnik aus.

Ähnlich wie beim Leasing bieten Herstellern einen sog. Mietkauf an. Der Mieter nutzt zu einem festen Mietsatz die Technik und übernimmt nach Ende der Vertragslaufzeit die Maschine.

Über örtliche Maschinenringe können Landwirte auf Maschinen in Mietstationen zugreifen.